Was soll man nur über diese vier (!) Herren des Theaitetos-Trio in spackigen Anzügen schreiben? Entfesselte Vollblutmusiker? Wortakrobaten? Wahnsinnige? Vermutlich wird man so, wenn man sich jahrelang durch das Leben träumt und gleichzeitig ein hohes Maß an Sinn für das Absurde und Komische mit sich rumträgt. Sie kennen sich schon lange, die Herren vom Theaitetos-Trio, und bieten dem Zuschauer daher ein Panoptikum der absurden Unterhaltung in ihrem Programm ´Musik als Trost´.
Dabei muss der Zuschauer auf einiges gefasst sein: grotesken Tanz, virtuose Musikdarbietung, Sinnfreiheit mit Präzision, Tiefgang und auf ein bodenloses Niveau! Sicher ist immer: Das macht ungeheuren Spaß, die Meister des Nichts und der völligen Entkernung vermeintlicher Sinnhaftigkeit auf der Bühne zu erleben.
Mit einer Gebläseorgel jener Art, die vor fünfzig Jahren modern war, Posaune, Euphonium, Kinderklavier, Gitarre und einer skurrilen Schrottsammlung, die an einen Uralt-Kleiderständer gehängt jedes herkömmliche Schlagwerk sehr weit in den Schatten stellt: Es ist egal, was sie mit diesen und anderen Dingen anstellen, es kommt immer Musik dabei heraus, manchmal hymnisch, manchmal herzergreifend schön, manchmal bizarr. Sie bewegen sich virtuos durch ihr Repertoire aus gesungenen Texten von Ror Wolf, Kurt Schwitters und Platon, aus Kurz- und Kürzestszenen und mitreißender Tanzmusik.
Kurz gesagt, sie schrecken vor keiner musikalischen oder literarischen Schandtat zurück, weswegen es auch schwer ist, eine Kategorie zu finden, die beschreibt, was man da erleben kann. Theater? Musik? Kabarett? Von allem das Beste, sagen Eingeweihte.
Eintritt: VVK: 10.- € (erm. 8.- €); AK: 12.- € (erm. 10.- €)
Literarischer Herbst 2015
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THEAITETOS-TRIO: Musik als Trost in Hamm
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